…heute mal ernster Natur.
Für viele Patienten mit Leukämie und Leukämie-ähnlichen Erkrankungen besteht die einzige Chance auf Heilung in einer so genannten Stammzell- oder Knochenmark-transplantation. Vor ca. 1 Jahr habe ich mich bei einer Aktion typisieren lassen. Eine Freundin war an Leukämie erkrankt, hatte aber einen Bruder als Spender. Aber für 60 bis 70 % aller Erkrankten gibt es keinen geeigneten Spender in der Familie, und die sind auf andere Menschen angewiesen, die sich zur Verfügung stellen. Leider hat meine Freundin die Krankheit trotz Spender nicht überlebt!
Die Chance jemanden zu finden, der die gleichen Gewebemerkmale hat wie man selber, stehen , je nach Merkmal-Kombination, 1:1 000 bis 1: mehreren Millionen.
(Weitere Infos könnt ihr hier nachlesen)
Also, lange Rede kurzer Sinn ich habe mich typisieren lassen. Und komme jetzt tatsächlich als potenzieller Spender in Frage. Es müssen noch weiter reichende Untersuchungen gemacht werden, ob tatsächlich alles passt. Aber, die Chance besteht.
Die Prozedur ist aufwändig, eventuell schmerzhaft und gar nicht so einfach, wie ich dachte. Es entstehen mir keine finanziellen Nachteile, denn sie zahlen den Ausfall beim Arbeitgeber, Fahrtkosten usw. Sie würden außerdem eine Risikolebensversicherung für mich abschließen ...man weiß ja nie!
Die Ärztin hat mich mehrere Male darauf hingewiesen, dass ich jederzeit absagen kann, wenn ich nicht will. Aber ganz ehrlich, was ist denn die Alternative? Es gibt irgendwo in Deutschland oder in einem anderen Land einen Menschen, für den ich vielleicht der Strohhalm bin. Soll ich da aus Bequemlichkeit oder Angst sagen „Sorry, hab´s mir anders überlegt?“
Ich würde ja auch nie einem Menschen beim Ertrinken zusehen, sondern ihn retten, auch wenn mein Leben dabei in Gefahr wäre.
Aber, es ist doch eine schwerere Entscheidung als ich dachte.
Es ist immer einfach zu sagen: " Ich gebe!", aber wenn der Ernstfall kommt….
Ihr seht, schwere Gedanken die mich zu Zeit bewegen!
